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LABONIS REISE IN EINE GLÜCKLICHE ZUKUNFT

... als wir Laboni bei unserer allerersten Indien Reise vor 12 Jahren kennenlernen durften, wurde sie gerade frisch im ZUKI Projekt in Kalkutta aufgenommen. Sie ist die Schwester von Andreas Patenkind Lipika und hat unsere Herzen mit ihrer fröhlichen Art im Sturm erobert. Über die Jahre hinweg durften wir ihren Weg begleiten, und mussten mit jedem Besuch mitansehen, wie sich ihre Haltung durch ihre leider sehr verkrümmte Wirbelsäule von Jahr zu Jahr verschlechterte. Sie litt unter starken Schmerzen und das Atmen fiel ihr immer schwerer. Nach unzähligen Arztbesuchen stand fest, dass ihr in Indien niemand weiterhelfen konnte oder vielleicht auch wollte.

Laboni kommt aus den ärmsten Verhältnissen und hatte weder eine Geburtsurkunde noch einen Reisepass. Die Situation schien so aussichtslos, dass sogar uns Positiv-Denkern erstmal der Plan fehlte. Als wir eines Tages bei Andreas Cousine zum Abendessen eingeladen wurden - sie ist Ärztin im Evangelischen Krankhaus in Wien - haben wir ganz nebenbei von Labonis Geschichte erzählt. Sie war gleich von der Story ergriffen und zeigte die Röntgenaufnahmen, die wir per Whatsapp bekommen haben, ihren Kollegen.

 

Einige Wochen vergingen und ein Plan entstand.

Es wurde zum einen klar, dass es in Österreich viele Menschen gibt, die Laboni weiterhelfen wollten, und zum anderen, dass es sich um eine sehr schwierige und heikle Operation, die die gesamte Wirbelsäule betrifft, handeln würde. Außerdem stand fest, dass Laboni unbehandelt nur noch wenige Jahre leben könnte, da ihr Brustkorb immer mehr verkrümmte und ein Atmen ab einem gewissen Punkt unmöglich wäre. Plötzlich wurde das Projekt „Laboni goes to Austria“ ziemlich real, und wir standen vor einer riesigen Herausforderung alle bürokratischen Hürden zu überwinden, um ihr die Reise nach Österreich zu ermöglichen.

 

Monate später, nach langem Hin und Her mit den indischen Behörden, unzähligen ausgefüllten Formularen und ewigen Zittern, hielten wir am Tag vor dem geplanten Heimflug unserer Indienreise im April, endlich Labonis Reisepass in den Händen. Wir konnten kaum fassen, dass sie wirklich mit uns mitkommen konnte! Und ganz ehrlich gesagt, konnten wir zu dem Zeitpunkt auch noch nicht fassen, was das für uns alle bedeutet. Wir hatten einen groben Plan - Laboni bleibt eine Woche bei uns, danach findet die Operation mit einer Woche Krankenhausaufenthalt statt und anschließend nochmals weitere 5 Wochen bei uns zu Hause zur Regeneration.


Am Tag von Labonis Ankunft in Österreich wurde uns schon klar, dass diese Wochen ziemlich intensiv werden. Laboni kommt ursprünglich aus einem kleinen indischen Dorf, sie wohnte in einer Lehmhütte ohne fließenden Wasser und Strom. Als sie in unser Haus kam, war erstmal alles etwas eigenartig für sie. Eine Maschine, die auf Knopfdruck das Geschirr abwäscht, eine Maschine zum Waschen der Wäsche, einen elektrischen Herd, warmes fließendes Wasser, ein Kühlschrank, Heizkörper, sogar die Toilette war für sie gewöhnungsbedürftig. Unsere Essgewohnheiten haben wir auch relativ schnell an den indischen Geschmack angepasst. Der Curry, Ingwer, Koriander und vor allem Chili Vorrat wurde umgehend aufgestockt.

Je näher der OP-Termin rückte, desto angespannter wurde die Stimmung.

 

Am Tag des Eingriffs war Laboni, die von ihren Erlebnissen in den indischen Krankenhäusern komplett verstört war, kurz vorm Nervenzusammenbruch. Zum Glück waren die Ärzte und Betreuer im Evangelischen Krankenhaus so unfassbar lieb, dass alles erträglicher wurde. Nach acht Stunden Operation, und unzähligen eingebauten „Ersatzteilen“ konnte ihre Wirbelsäule nahezu geradegestellt werden.

Die Tage nach dem Eingriff waren sehr hart, Laboni fiel in eine Depression und dachte, sie kann sich nie wieder eigenständig bewegen. Sie machte allerdings unglaubliche Fortschritte und konnte nach bereits einer Woche im Krankenhaus wieder ohne Stütze gehen. Die tollen Fortschritte in den Wochen danach, haben wir auch einer super-lieben Physiotherapeutin zu verdanken, die ganz spontan ihre Hilfe anbot.

 

In der gesamten Zeit die Laboni in Österreich war, und auch in der langen Planungsphase zuvor, hat sich ein ganz besonderes Glücksbringer Team gebildet! So viele Menschen, die dazu beigetragen haben, dass Laboni Anfang Juni überglücklich, ohne Schmerzen, nach Hause zurückkehren konnte. Natürlich all die Ärzte, geduldigen Krankenschwestern und Therapeuten, aber auch all die Menschen die mit Laboni etwas unternommen haben, ihre Geschichte hören wollten, mit ihr lachten, spielten und auch shoppen waren, sind Glücksbringer für sich. Als sie „pumperlg‘sund“ und mit vollgefüllten Koffern die Heimreise antrat, ist uns ein Stein vom Herzen gefallen. Dankbar für alles, dass wir in diesen letzten Wochen erleben durften, dankbar dass wir an einem Punkt einfach losgegangen sind und den Stein ins Rollen brachten, aber auch heilfroh, dass dieser Druck, Laboni gesund nach Hause zu bringen, endlich nachlassen darf. 

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